Kundgebung 13.12.19: Pressemitteilung

Kundgebung 13.12.19 Berlin-Kreuzberg: Bundeswehr abschaffen – weg mit Crossmedia!

Pressemitteilung

Berlin, 09.12.19

Geht es nach der aktuellen Ministerin für Verteidigung, soll die Bundeswehr ab sofort verstärkt und weltweit für deutsche Interessen in den Krieg ziehen. Schon heute ist die Bundeswehr in vielen Regionen dieser Erde aktiv. So kämpft sie etwa in Mali, einem der ärmsten Staaten dieser Erde, für die Interessen Deutschlands, eines der reichsten Staaten: für eine strategische Positionierung in einer rohstoffreichen Region und gegen Migrations- und Fluchtbewegungen.

Der Mechanismus ist immer der gleiche. Deutschland und Europa erpressen Staaten in der sogenannten „dritten Welt“, damit die Interessen von Staat und Kapital im Norden (strategischer Einfluss, breite Absatzmärkte, Zugang zu billigen Rohstoffen) gewährleistet sind. Kommt es dann zu Unruhen und Aufständen der verarmten Bevölkerung, exportieren Deutschland und Europa Waffen und Überwachungstechnologie, und unterstützen jede autoritäre oder diktatorische Regierung. Kommt es zu Fluchtbewegungen, wird die Abschottung der Festung Europa verstärkt – mit den bekannten tödlichen Folgen.

Um die deutschen und europäischen Interessen durchzusetzen, soll in Zukunft noch stärker als bisher schon auf militärische Machtdemonstrationen und militärische Einsätze gesetzt werden. Geht es nach der aktuellen Ministerin für Verteidigung (wir sollten sie besser Ministerin für strategische Kriegsführung nennen), könnte etwa schon die Nationalisierung von Bodenschätzen, die bislang von internationalen Konzernen des globalen Nordens unter Missachtung aller Rechte der Bevölkerung ausgebeutet werden, ein Grund sein, gegen das entsprechende Land in den Krieg zu ziehen. Die globale Ungerechtigkeit mit den bekannten Folgen von Hunger, Tod, Krieg, bewaffneten Konflikten, Ausbeutung und Flucht in vielen ärmeren Regionen der Welt soll so zementiert werden.

Um ausreichend Personal zu finden, das bereit ist, in den angestrebten neokolonialen weltweiten Kriegen Deutschlands und Europas ggf. zu sterben, vor allem aber zu töten, setzt die deutsche Armee seit längerem auf den Einsatz von professionellen Werbeagenturen. Zielgruppe groß angelegter Kampagnen sind vor allem junge und jugendliche Menschen. Seit Abschaffung der Wehrpflicht sind bereits über 12.000 minderjährige Menschen bei der Bundeswehr an der Waffe ausgebildet worden.

Eine solche Werbeagentur ist die Crossmedia GmbH mit Hauptsitz in Düsseldorf und Zweigstelle in der Kohlfurter Straße. Crossmedia ist spezialisiert auf Werbung in sogenannten neuen Medien mit der Zielgruppe Kinder und Jugendliche. Die Crossmedia GmbH ist an der Bundeswehr-Werbekampagne „Mach was wirklich zählt“ beteiligt und produzierte u.a. die Bundeswehr-Werbe-Serien „Die Rekruten“, „Mali“ und „KSK“.

Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber, sondern ein gewalttätiges Instrument zur Durchsetzung hoher Profite und strategischer Interessen. Das Arbeiten bei der Bundeswehr ist kein normaler Job, ist kein Abenteuer und kein Computerspiel, sondern bedeutet die Durchsetzung von Leid, Tod, Flucht, Armut und Unterdrückung. Durch ihre perfiden und hochprofitablen Werbekampagnen trägt die Crossmedia GmbH zur Verharmlosung der Bundeswehr bei, und ist direkt dafür mitverantwortlich, dass die Bundeswehr heute wieder weltweit im Kampf für hohe Profite und strategische Interessen tötet.

Wir sind wütend. Wir als Stadtteil-Initiative Kreuzberg 36 wollen eine Welt, in der alle Menschen ohne Angst überall ein guten Leben leben können. Wir wollen eine Welt ohne Imperialismus, Neokolonialismus und Unterdrückung, ohne Waffenexporte und Wirtschaftskriege, ohne Bundeswehr und ohne Crossmedia.

Wir finden: Werbung fürs Töten und Sterben für deutsche Interessen und hohe Konzern-Profite darf sich nicht lohnen!

Bereits vor etwa zwei Wochen wurden die Fenster der Werbeagentur Crossmedia in der Kohlfurter Straße eingeworfen. Die Fassade wurde pink gefärbt und auf die Eingangstür wurde „No War“ gesprüht.

Mehr Informationen: https://kreuzberg36.noblogs.org

Kontakt für Rückfragen, Interviews etc.: kreuzberg36-initiative@riseup.net

Stadtteil-Initiative Kreuzberg 36

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