Über uns

Stadtteil-Initiative Kreuzberg 36

Kreuzberg 36

In den letzten Jahren sind die Mieten in Kreuzberg 36 explodiert. Heute ist Kreuzberg 36 bereits einer der teuersten Bezirke in Berlin bei Neuvermietungen. Viele Menschen und viel Klein-Gewerbe wurden bereits aus Kreuzberg 36 verdrängt. Einige Projekte – wie die Kollektivkneipe Meuterei und das Projektehaus Lausitzer 10 – sind akut bedroht. Für Menschen mit geringen Einkommen ist es so gut wie unmöglich, in Kreuzberg noch Wohnraum zu finden.

Gleichzeitig nimmt die Polizeigewalt gegen alle, die nicht in das Konzept des neuen, schicken, teuren Kreuzberg passen, seit Jahren zu, etwa am Kottbusser Tor und im Görli. Betroffen sind hier vor allem Migrant*innen, Geflüchtete und Obdachlose.

Der Zustand der Welt

Auch wenn wir über den Tellerrand schauen, sieht die Welt nicht rosig aus. Steigende Mieten, Verdrängung, Zwangsräumungen, Obdachlosigkeit und Polizeigewalt sind in ganz Berlin ein riesiges Problem. Gleichzeitig steigt auch in Berlin der Anteil der Menschen, die in Armut leben – wie auch im Rest von Deutschland.

Und während Deutschland Jahr für Jahr mehr Waffen exportiert, die Zahl der weltweiten kriegerischen Konflikte zunimmt, machen Deutschland und Europa alles, damit es so bleibt wie es ist. Durch Druck und Erpressung wird die Bevölkerung der armen Staaten in Abhängigkeit gehalten. Und von denen, die aus den durch Europa und den anderen reichen Staaten dieser Erde verwüsteten Gebieten fliehen möchten, sind viele nicht nur Hunger, Folter und Erpressung ausgesetzt, sondern sterben an den Außengrenzen des zur Festung ausgebauten Europa.

Was wir wollen

Wir wollen eine Erde, auf der jeder Mensch ohne Angst leben kann – ohne Angst vor Hunger, ohne Angst vor Krieg, ohne Angst vor Arbeitslosigkeit oder der nächsten Mieterhöhung, ohne Angst vor Zwangsräumung und Polizeigewalt, ohne Angst vor rassistischen, homophoben oder sonstigen Übergriffen.

Wir glauben, dass es möglich ist, eine solche Gesellschaft gemeinsam zu verwirklichen. Das wird aber nur von unten gehen – gegen die Interessen derjenigen, die von den herrschenden Verhältnissen profitieren, und auch jenseits der diversen politischen Parteien, die letzten Endes immer die herrschenden Verhältnisse gestützt haben.

Global denken – (auch) lokal handeln

Wir sind Menschen, die in Kreuzberg 36 leben, arbeiten oder diesem Bezirk auf andere Weise verbunden sind. Wir denken, dass es sinnvoll ist, auch auf der konkreten, lokalen Ebene zu handeln – ohne dabei die größeren, weltweiten, neo-kolonialen, rassistischen, kapitalistischen Verhältnisse aus dem Blick zu verlieren.

Wir glauben daran, dass es möglich ist, mit vielfältigen Aktionen den Druck auf die Unternehmen, Konzerne und Hausbesitzer*innen, die von der herrschenden Wohnungsnot profitieren, zu erhöhen. Wir glauben daran, dass es uns gelingen kann, immer mehr Wohn- und Gewerberaum in die Selbstverwaltung der Nutzer*innen zu überführen. Wir glauben daran, dass es möglich sein könnte, ein Leben ohne Angst für alle Menschen zu verwirklichen – in Kreuzberg 36 und überall.