Geht es nach dem Willen der kommerziellen, profitorientierten Eigentümer, soll die Markthalle 9 komplett auf die Bedürfnisse der gutverdienenden Bio-affinen Mittelschicht, reiche Menschen und Tourist*innen zugeschnitten werden. Viele Anwohner*innen sind sauer. Wir haben dazu ein Flugblatt gemacht, dass gerne auch in der Markthalle und um die Markthalle herum zahlreich verteilt und – hochkopiert auf A3 – auch als Plakat verklebt werden kann. Markthalle für alle!
Eine kommerzielle Bio-Schickeria-Luxus-“Markthalle 9“?
Find‘ ich zum Kotzen!
2011 wurde die Markthalle zwischen Pücklerstraße und Eisenbahnstraße für den Schnäppchen-Preis von 1,1 Millionen Euro privatisiert. Seitdem wird sie von einem kommerziellen, profitorientierten Konsortium betrieben.
Die Eigentümer (Florian Niedermeier, Bernd Maier, Nikolaus Driessen) sind seit Beginn bestrebt, hier einen exklusiven, teuren Ort für die gut verdienende Mittel- und Oberschicht zu schaffen. Statt Angebote für Menschen mit geringem Einkommen möglich zu machen, arbeiten sie lieber mit diver-sen Luxus-Restaurants zusammen.
Alle Entscheidungen werden grundsätzlich allein durch die Eigentümer getroffen. Die finanzielle Situation der Halle ist völlig intransparent. Die Standmieten sind hoch, die Preise auch, für viele Veranstaltungen wird Eintritt genommen. Es gibt ein undurchsichtiges Eigentümer-Konglomerat von GmbH und Co KG. Dass die Eigentümer aus der zum Schnäppchenpreis erhaltenen Halle hohe Profite ziehen, ist zu vermuten.
Das „Weltrestaurant“ wurde letztes Jahr durch die Eigentümer bereits aus der Markthalle vertrieben. Nun wurde dem ALDI zum Sommer 2019 gekündigt. Statt dessen soll nun das für Luxus-Sanierung berüchtigte Architekturbüro Stark und Stilb (hier im Kiez u.a. für die Luxus-Sanierung der Paul-Linke-Höfe, Cuvry Speicher und Victoria Höfe verantwortlich) mitten in der Halle ein sogenanntes „House of Food“ bauen.
Offensichtlich versprechen sich die Betreiber hierdurch dreifache Profite: Zum einen einen Image-Gewinn durch das schicke „House of Food“; zum zweiten fette Zuschüsse vom Land Berlin; und zum dritten mehr Umsatz an den teuren Marktständen und damit die Rechtfertigung für höhere Standmieten. Und was ist eigentlich mit den Mietwohnungen in der Markthalle passiert?
Kreuzberg ist ein von Umwandlung in Eigentum, explodierenden Mieten und Verdrängung extrem betroffenes Gebiet. Die Nähe zur schicken und teuren Markthalle 9 wird dabei schon heute von Immobilien-Eigentümern zur Begründung exzessiver Verkaufspreise und extrem hoher Mieten herangezogen. Und während sich die Nachbarschaft immer mehr zum Schlechten ändert, sind nun Menschen mit geringem Einkommen offenbar endgültig in der Markthalle nicht mehr erwünscht.
Wir haben die Schnauze voll.
Wir wollen eine Markthalle für uns alle, und nicht für die Reichen. Wir wollen eine gemeinnützig betriebene Markthalle mit transparenten Finanzen und einer Beteiligung der Anwohner*innen bei allen Entscheidungen. Wir wollen eine andere Markthalle – und da das mit den derzeitigen Eigentümern offenbar nicht geht, dann eben ohne sie.
Unsere Ziele für die Markthalle 9:
• „House of Food“ verhindern!
• Kommerzielle Eigentümer enteignen!
• Eine Markthalle für uns Alle gemeinsam verwirklichen!